Militär Schweiz

F-35 Schrottflieger

Kapitel / Schnellübersicht

Massive Probleme des Tarnkappenjets ... Aufträge «gekappt»

Gerade erst hat die deutsche Bundesregierung die Großbestellung von F-35-Kampfjets bekannt gegeben. Und schon offenbart ein bislang geheimer Pentagon-Bericht massive Probleme des Tarnkappenjets. Die Mängel sind so gravierend, dass das US-Verteidigungsministerium schon Aufträge kappt. «»

Für den Luftfahrt-Rüstungskonzern Lockheed Martin wird der Angriff Russlands auf die Ukraine zum Konjunkturprogramm: Anfang März, wenige Tage nach Beginn der Invasion, gab das deutsche Verteidigungsministerium die Entscheidung für den Ankauf der Tarnkappen-Jets aus den USA bekannt. «»

Pentagon-Papier enthüllt 845 Fehler «F-35 ein Schrottflieger» !?

Doch ein neuer Bericht aus den USA zeigt: Die Entscheidung pro F-35 könnte der deutschen Luftwaffe und den anderen europäischen Kunden noch jede Menge Arbeit und Ärger bringen – Ärger, den die USA bereits haben. Denn die F-35 ist noch nicht fertig entwickelt und erweist sich beim Erstkunden USA als deutlich unzuverlässiger als von Lockheed Martin beworben. «»

Unter der Vorgängerregierung deutschlands galt noch Boeing mit seiner F/A 18-F „Super Hornet“ als bevorzugter Lieferant für den Ersatz der alternden Tornado-Jets der Bundeswehr: Auch weil Boeing mit der E/A18G Growler ein Flugzeug bereits fertig entwickelt hat, das als höchst zuverlässig gilt und das auch die Rolle des elektronischen Aufklärers von den Tornados übernehmen kann. «»

Doch laut Meldung der dpa vom Januar bat Bundeskanzler Olaf Scholz Verteidigungsministerin Christine Lambrecht um erneute Prüfung der F-35. Dann ging es plötzlich ganz schnell: „Auf Putins Aggression gibt es nur eine Antwort: Geschlossenheit in der Nato und glaubwürdige Abschreckung. Gerade deshalb ist die Entscheidung für die F-35 ohne Alternative“, erklärte Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz am vergangenen Montag die Entscheidung, zunächst 35 F-35A-Multirollen-Jets anzuschaffen. Denn diese Jets können, wie auch der Tornado, den sie ersetzen sollen, Freifall-Atombomben der USA tragen. Die sogenannte nukleare Teilhabe wäre mit dem Kauf gesichert, deutsche Jets erhalten die nukleare Drohung gegen Putin aufrecht. «»

Die Schweiz hat die F-35 (entgegen einiger Meldungen) noch nicht bestellt . Eine Volksinitiative könnte demnächst die Anschaffung «bachab» schicken.

Auch Finnland entschied sich bereits im vergangenen Jahr für die F-35 und begründeten die Entscheidung mit Putins aggressiver Haltung gegen den Westen. Sie reihten sich damit ein in eine ganze Reihe von Exportkunden von Lockheed Martin in Europa: Polen, Dänemark, Belgien, Norwegen kaufen den Jet ohne eigene Entwicklungsbeteiligung zu. Und auch Griechenland überlegt aktuell, den Jet zu beschaffen. Die F-35 wird so zum europäischen Standardjet. «»

US-Luftwaffe reduziert F-35 anschaffung um über 30% !

Doch gerade als auch Deutschland sich für die F-35 entschieden hatte, fiel der Kurs der Lockheed-Aktie deutlich. Denn der Kunde, der am besten weiß, wie es um den Jet bestellt ist, bremste plötzlich die eigene Beschaffung: Das Pentagon gab bekannt, die US-Luftwaffe wolle im kommenden Haushaltsjahr 2023 statt 94 voraussichtlich nur 61 F-35A bestellen. «»

Die nicht öffentliche Fassung wurde jedoch Anfang März von der US-Organisation „Project On Government Oversight“, einem NGO-Pendant zum Bundesrechnungshof, dennoch öffentlich gemacht. Sie listet eine ganze Reihe schwerwiegender Probleme des Vorzeigejets auf. «»

F-35 lediglich zu 54-61% verfügbar ... üblich wären mehr als 80%

Wichtigster Kritikpunkt des Pentagon-Prüfers ist demnach die mangelnde Zuverlässigkeit der neuen Jets: So war die für die Bundeswehr geplante F-35A im Jahresdurchschnitt 2020 gerade einmal zu 54% (Prozent) verfügbar. 2021 blieb es bei 61 Prozent Verfügbarkeit für die Gesamtflotte, damit unter dem ohnehin niedrig angesetzten Ziel von 65 Prozent. Für moderne Jets üblich wäre eine Verfügbarkeit von mehr als 80 Prozent.

Über ein Drittel der Zeit blieben die Jets bei den US-Streitkräften mit diversen Mängeln am Boden. «»

Das Triebwerk gilt als störanfällig

Insbesondere das Hochleistungstriebwerk der F-35 erwies sich als Schwachpunkt: Ende September standen mehr als 50 US-F-35 mit Motorausfall im Hangar. Ursache sei die mangelhafte Ersatzteilversorgung gewesen, so der Bericht.

Doch das dahinterstehende Problem ist gravierender: Laut dem Bericht benötigt der nagelneue Jet deutlich mehr Ersatzteile und Werkstattzeit als erwartet. «»

Viele Arbeiten würden doppelt so lang benötigen wie erwartet, entgegen der ursprünglichen Planung eines besonders wartungsfreundlichen Jets. Die Verfügbarkeit der Jets habe bereits Mitte 2021 ihren Höhepunkt erreicht – und sei danach sogar wieder gefallen, ärgert sich das Pentagon. Vor allem das einzelne Hochleistungstriebwerk der F-35 erweise sich als Ursache, so die Prüfer. «»

Nach Starfighter: «nie wieder ein Jet mit nur einem Triebwerk»

Die Bundeswehr Deutschland hatte zuletzt mit dem Starfighter, ebenfalls von Lockheed, von 1960 bis 1991 einen Kampfjet mit nur einem Triebwerk im Einsatz. Auch der Starfighter galt damals als anfällige Hangar-Königin. Nach der Erfahrung sollte nie wieder ein Jet mit nur einem Triebwerk beschafft werden. «»

Nur 1 Triebwerk wegen Senkrecht-Starter-Variante

Doch die F-35 hat ebenfalls nur ein Triebwerk, das dementsprechend besonders viel Leistung liefern muss. Die Bauweise mit nur einem Motor gilt als Zugeständnis an eine besondere Anforderung der USA: Das Pentagon hat mit der F-35B eine Senkrecht-Starter-Variante der F-35 entwickeln lassen, die für die Helikopterträger des Marine Corps geeignet ist. Das System mit zentralem Hubgebläse funktioniert nur mit einem Motor. «»

F-35 weniger wendig und langsamer

Die daraus resultierenden Kompromisse für alle anderen Varianten gelten als eine Ursache für weitere Probleme des Jets: Nicht nur, dass die F-35 weniger wendig und langsamer ist als etwa der Eurofighter, auch ist das einzelne „F135“-Hochleistungstriebwerk von Pratt & Whitney laut dem Bericht deutlich anfälliger als erwartet. «»

Die für die Deutsche Bundeswehr eingeplante F-35-Version A stehe besonders oft mit Motorausfall. Ein Ersatz des F135 ist bereits geplant. Allerdings hängt die Entwicklung von weiteren Investitionen der USA ab. Die Exportkunden können nur abwarten, ob sie tatsächlich erfolgt. «»

Weiterer Schwachpunkt ist die enorm komplexe Software

Ein weiterer Schwachpunkt des Jets ist die enorm komplexe Software, die alle Systeme treibt. Die F-35 gilt als fliegender Computer, ein einziges Betriebssystem hält alle Untersysteme zusammen, integriert Steuerung, Sensoren, Waffensysteme, Cockpitanzeigen.

Doch obwohl der Jet in den USA seit Jahren im Einsatz ist, ist die Software nicht fertig entwickelt. «»

Der aktuellen Version fehlen wichtige Fähigkeiten, sie ist zudem fehlerbehaftet. Elementar wichtig ist deswegen die schnelle Entwicklung der Version „Block 4“ der F-35, eines kommenden Hardware- und Software-Updates. Erst diese bringt zum Beispiel laut dem Pentagon-Bericht (S. 54) die für Deutschland so entscheidende Kompatibilität mit den Freifall-Atombomben vom Typ B61. «»

845 offene Entwicklungsmängel

Doch bislang, so der Bericht, hinkt die Entwicklung der Software deutlich hinter dem Zeitplan hinterher. Noch immer doktern die Softwareentwickler an der Block-3-Version herum, versuchen Fehler auszumerzen, die eigentlich längst als beseitigt galten. Zum Teil würden durch Updates Fehler, die bereits behoben waren, wieder eingespielt, aktuell würde zum Beispiel nach dem Update auf Softwareversion 30R07der Schuss von Luft-Luft-Raketen vom Typ Aim-120 AMRAAM erneut nicht voll funktionieren. Derzeit listet das Amt nicht weniger als 845 offene Entwicklungsmängel des Jets, davon sechs schwerwiegende, also solche, die zum Absturz führen können. «»

Viele Rollen ... keine davon sonderlich gut

Insbesondere die Integration von Bodenwaffen ist nicht abgeschlossen, zudem funktioniert die Kanone der F-35 noch nicht wie geplant. Diese Mängel haben unter anderem den US-Kongress dazu bewogen, die alternde Flotte von A-10-Erdkampfflugzeugen entgegen einem Pentagon-Wunsch weiter im Arsenal zu behalten. Die F-35 soll viele Rollen gleichzeitig übernehmen, doch momentan erledigt sie laut dem Bericht keine davon sonderlich gut. «»

Wartungssystem gilt als nicht fertig entwickelt / ALIS funktionierte nicht

Auch das Wartungssystem des Jets gilt als nicht fertig entwickelt: Eigentlich soll die F-35 selbstständig Ausfälle und Wartungsprobleme an die Wartungsmannschaften melden, passende Ersatzteile sollen automatisch bestellt werden. Doch die ursprüngliche Version des Systems namens ALIS funktionierte nicht. «»

ODIN funktioniert ebenfalls noch nicht

Nach jahrelangen vergeblichen Reparaturversuchen lässt das Pentagon seit 2020 kurzerhand ein neues System namens ODIN entwickeln, das einfacher und zuverlässiger werden soll. Doch laut dem Pentagon-Bericht funktioniert dieses Wartungssystem ebenfalls noch nicht, die Entwicklung ist bereits hinter Plan. Die Wartungssoftware gilt als eine Hauptursache für die langen Ausfallzeiten der F-35. «»

Viele Probleme erfordern kontinuierliche höhere Investitionen als geplant

Die vielen Probleme der F-35 erfordern kontinuierliche höhere Investitionen als geplant in die Fertigstellung von Hardware- und Softwareupdates. Der sogenannte „Continuous Capability and Development Delivery“-Plan zur Aktualisierung der F-35 ist de facto ein komplettes erneutes Test- und Entwicklungsprogramm für die initiale Einsatzreife der Jets. Laut dem Pentagon-Bericht ist er aktuell nicht ausreichend finanziert, erfordert Milliarden an zusätzlichen ungeplanten Investitionen.  «»

All das sollte Anlass zur Sorge sein

Das sollte Anlass zur Sorge für die vielen Exportkunden der F-35 sein: Sollte sich das Programm auch aufgrund von mangelnder Finanzierung seitens der USA weiter verzögern, dann wartet auch die Luftwaffe länger als gedacht auf die nukleare Teilhabe per F-35. «»

Wolf-Medien bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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